Ohne menschliche Eingriffe wäre das Muggiotal bis zu den Berggipfeln ein einziger Buchenwald. Die Buche ist kein besonders toleranter Baum: Neben respektive unter ihr wächst nicht mehr viel anderes.
Die landwirtschaftliche Nutzung hat eine Vielfalt geschaffen, die es von Natur aus nicht gäbe. Offene Flächen wie Weiden und Wiesen bieten lichtliebenden Pflanzen einen Lebensraum. Von ihren Blüten ernähren sich Insekten, von diesen Vögel. Auf den Sträuchern in den Übergangszonen zwischen Wald und Offenland finden die Vögel Nistplätze. Steinhaufen und Mäuerchen bieten Schlangen, Eidechsen und Blindschleichen Unterschlupf. |
Wobei nicht alle Tiere gleichermassen Freude bereiten. Mäuse und Siebenschläfer sieht man in der Nähe von Vorratsräumen nicht gern – die Katzen, aber auch Waldkäuze, Turmfalken, Schlangen und Kleinraubtiere dezimieren ihre Zahl. Wildschweine und Hirsche (und am Monte Generoso Gemsen, die sich selten bis zur Loasa verirren) sind in den letzten Jahrzehnten neu ins Tal eingewandert, nachdem sie zuvor ausgestorben waren. Sie durchpflügen den Boden, wo man ihn nicht gepflügt haben möchte, respektive fressen das Gras von den Weiden. Auch der Feldhase hat Jonas schon einmal ein Dinkelfeld zerstört. Es fehlen die Grossraubtiere, die ihre Zahl in Grenzen halten würde.
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Mit Rodungen an geeigneten Plätzen, durch das gezielte Wuchernlassen von Sträuchern an den Rändern der Weide und das Stehenlassen der Disteln, die als Futter für die Tiere wertlos sind, aber Schmetterlingen Nahrung bieten, versuchen unser Pächterpaar und die Genossenschaft, die Artenvielfalt auf der Loasa zu erhalten.
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